Landschaftsfotografie ist eine der beliebtesten Formen der Fotografie und bietet eine großartige Möglichkeit, die Schönheit der Natur festzuhalten. Doch wie kannst Du Deine Landschaftsfotografie auf das nächste Level bringen und Deine Bilder wirklich zum Leben erwecken? In diesem Artikel gebe ich Dir einige Tipps und Tricks, um Deine Landschaftsfotografie zu verbessern.
Ein gutes Landschaftsfoto hat viel mit Geduld, Ausdauer, Vorbereitung und vor allem Neugierde zu tun. Die besten Landschaftsfotografen wissen, welches Motiv sie gerne einfangen möchten und planen den nächsten Fototrip sehr genau. Das Thema Locationscouting ist somit wichtig, um ein gutes Landschaftsbild zu machen. Nimm Dir also die Zeit, sei neugierig auf die Location und probiere dann vorort verschiedene Perspektiven für Dein perfektes Landschaftsbild. In der Regel sind damit lange Wanderungen verbunden. Ein paar Snacks und Powerriegel sollten also immer mit dabei sein, damit Du dann später am Tag noch die Energie und Lust hast, ein tolles Foto zu machen.
Licht ist das Herzstück der Fotografie, und wenn es um Landschaftsfotografie geht, macht das richtige Licht den Unterschied zwischen einem gewöhnlichen und einem außergewöhnlichen Bild. Fotografiere also während der Goldenen oder zur Blauen Stunde. Kurz vor oder nach Sonnenaufgang/ Sonnenuntergang gelingt es Dir, das beste Licht einzufangen, das Deine Landschaftsfotos besonders in Szene setzt. Während dieser Zeit ist das Licht gleichmäßig verteilt und erzeugt eine besondere Stimmung. Einsteigern empfehle ich immer, die Goldene Stunde zu nutzen. Hier hast Du genug Zeit, ein schönes Bild zu machen. In der Blauen Stunde hingegen, verbleiben nur wenige Minuten und Dir steht noch weniger Licht zur Verfügung. Hier muss dann alles passen (Kameraeinstellungen etc.), um Dein perfektes Landschaftsfoto zu machen.
Natürlich kannst Du auch gute Bilder während des Tages aus der Hand machen, kein Zweifel. Doch wenn Du die Goldene oder Blaue Stunde für die besondere Stimmung nutzen möchtest, dann steht Dir weniger Licht zur Verfügung. Du wirst also mit längeren Belichtungszeiten arbeiten, die ein Stativ notwendig machen. Außerdem spielt uns das Stativ bei vielen weiteren Tipps in die Karten. Es stellt sicher, dass Du Dir Zeit lässt, Dich mit der Perspektive beschäftigst, nicht verwackelst uvm. PS: Es gibt nichts Schlimmeres als von einem Fototrip zurückzukommen und am Rechner festzustellen, dass das Bild unscharf ist. Ein weiterer Tipp am Rande, wenn Du ohne Stativ unterwegs sein solltest. Merke Dir als grobe Faustregel: Aus der Hand sollte Deine Belichtungszeit nicht länger als 1/Brennweite sein. Hier spielen viele Faktoren eine Rolle, wie Sensor, Bildstabilisator etc., aber für scharfe Bilder aus der Hand, ist diese Regel ein guter Richtwert. Fotografierst Du beispielsweise mit einer 17mm Brennweite, sollte Deine Belichtungszeit nicht länger als 1/17 Sekunde sein. Zeigt Dein Display 1/10 Sekunde an, so wird Dein Bild höchstwahrscheinlich nicht die gewünschte Schärfe erreichen.
Suche nach einem dominanten Element in der Landschaft, um es in den Fokus zu rücken. Bestenfalls gelingt Dir eine Linienführung innerhalb des Bildes, die den Blick des Betrachters auf den Fokus lenkt. Wenn Dir das gelingt, werden die Blicke des Betrachters länger verweilen und Dein Landschaftsfoto wird sich einprägen.
Experimentiere mit verschiedenen Blickwinkeln und Kamerapositionen, um Deine Landschaftsfotografie interessanter zu gestalten. Die Aufnahme auf Augenhöhe ist zwar bequem, aber nicht zwingend die beste. Geh einfach mal in die Hocke, mach ein Bild und schau, wie sich diese Perspektive auf Dein Landschaftsfoto auswirkt. Probieren geht hier über studieren.
Bestimmt hast Du schon mal den Satz "Vordergrund macht Bild gesund" gehört. Ein fesselnder Vordergrund kann Dein Landschaftsfoto auf ein neues Level heben. Suche nach interessanten Elementen wie Felsen, Blumen, oder anderen natürlichen Strukturen, die dem Bild Tiefe verleihen und den Betrachter direkt ins Geschehen ziehen. Ein gut gewählter Vordergrund kann nicht nur das Interesse wecken, sondern auch eine visuelle Führung durch das gesamte Bild bieten, was zu einer insgesamt ausdrucksstarken Landschaftsfotografie führt. Experimentiere mit verschiedenen Perspektiven, um den perfekten Vordergrund für Deine Aufnahme zu finden.
Scharfe Bilder sind das A & O der Landschaftsfotografie. Vor allem wenn Du einen Vordergrund in den Bildaufbau integrierst, wirst Du Dich mit dem Thema Schärfentiefe auseinandersetzen. Hierzu kann man ganze Bücher schreiben. Methoden, wie hyperfokale Distanz, Fokusstacking etc. sprengen an dieser Stelle den Rahmen. Hier sollen nur grundsätzliche Tipps kurz und knackig dargestellt werden. In der Landschaftsfotografie wird oft mit Blende f/8 bis f/13 fotografiert. Hier musst Du schauen, was die optimale Blende für Dein Objektiv und der erwünschten Schärfentiefe ist. Eine kleine Blende (hohe Blendenzahl) erzeugt eine höhere Schärfentiefe, benötigt somit allerdings auch eine längere Belichtungszeit. Aber Achtung: Ein zu starkes Abblenden erzeugt die sogenannte Beugungsunschärfe, die wiederrum die Schärfe des Bildes sichtbar mindert. Mit f/8 bis f/13 bist Du gut unterwegs. Ich selber, blende darüber hinaus nur in dem Fall ab, wenn ich einen Sonnenstern im Bild platzieren möchte.
Fotografiere möglichst mit einer niedrigen ISO, um Rauschen zu minimieren und gestochen scharfe Landschaftsbilder zu erhalten. Besonders bei Aufnahmen bei Tageslicht oder während der goldenen Stunde, wenn ausreichend natürliches Licht vorhanden ist, solltest Du die ISO auf einem niedrigen Niveau (z. B. ISO 100 oder 200) halten. Dies hilft, die Bildqualität zu verbessern und Details in den Schattenbereichen zu erhalten. Achte darauf, die ISO-Einstellung den Lichtverhältnissen anzupassen, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Zur goldenen Stunde kann eine ISO 100 schon mal längere Belichtungszeiten notwendig machen. Hier kommst Du schnell an den Punkt, an dem ein Stativ notwendig wird. Wann immer es geht, ISO 100!
Längere Belichtungszeiten sind ein geeignetes Stilelement, um Deine Bilder besonders zu machen. Und darum geht es doch, oder? Besondere Momente in besonderen Bildern zu erfassen. Längere Belichtungszeiten können dazu beitragen, Bewegung in der Landschaft zu erfassen, wie fließendes Wasser oder sich bewegende Wolken. Experimentiere mit verschiedenen Belichtungszeiten, um herauszufinden, welche am besten für Deine Aufnahmen geeignet sind. Ohne Hilfsmittel hast Du im Prinzip drei Möglichkeiten: 1. Warte auf die goldene oder blaue Stunde, 2. Stelle die kleinste ISO ein, 3. Abblenden. Manchmal möchte man aber nicht stundenlang an einer Stelle verharren, um auf den Abend zu warten. Hier helfen entsprechende Graufilter weiter. Mit diesen kannst Du auch während des Tages längere Belichtungszeiten realisieren, um beispielsweise fließendes Wasser in Szene zu setzen.
Die Bildbearbeitung ist ein wesentlicher Schritt, um das Optimum aus Deinen Bildern herauszuholen. Eine wichtige Grundlage für eine effektive Bearbeitung ist das Fotografieren im RAW-Format. Im Gegensatz zu JPEG-Dateien speichert das RAW-Format alle Bilddaten unkomprimiert und unverarbeitet von Deinem Kamarasensor. Mit diesen Daten kannst Du dann das volle Potenzial Deines Bildes ausschöpfen; Dein Bild sozusagen entwickeln. Schließlich kannst Du Tools wie Adobe Lightroom oder andere Bildbearbeitungssoftware nutzen, um Belichtung, Kontrast, Farbbalance, Schärfe etc. abzustimmen.
Wenn Du diese Tipps befolgst, wirst Du sicherlich eine Verbesserung in Deiner Landschaftsfotografie feststellen. Vergiss nicht, dass Landschaftsfotografie auch viel mit Geduld, Ausdauer und Vorbereitung zu tun hat. Wenn Du diese Eigenschaften mit den oben genannten Tipps kombinierst, wirst Du auf jeden Fall großartige Ergebnisse erzielen.
Wenn Dir meine Tipps zur Landschaftsfotografie gefallen, freue ich mich über ein Share oder eine Verlinkung zu diesem Artikel. Wenn Du Fragen oder Anmerkungen zu den Punkten hast, lass mir gern ein Kommentar da.
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